Rheinische Post: Abschreckende Streiks = Von Maximilian Plück

Um einen Begriff aus Zeiten des Kalten Krieges
zu bemühen: Es geht um Abschreckung. Im Poker um höhere Gehälter und
bessere Arbeitsbedingungen bei den Fluggesellschaften Air Berlin und
Germanwings drohen die Gewerkschaften Cockpit und Ufo offen mit
Streiks. Aufgeschreckte Kunden haben nach Gewerkschaftsangaben
bereits begonnen, ihre Flüge zu stornieren und auf andere Anbieter
oder den Zug auszuweichen – wobei das bei sommerlichen Temperaturen
auch keine Garantie für eine klimatisierte und pünktliche Ankunft am
gewünschten Ziel sein muss. Doch es besteht die Chance, dass es gar
nicht erst zum Arbeitskampf kommt. Denn vor allem bei den gut
organisierten Piloten reicht oft die Ankündigung, damit die
Gegenseite noch ein Schippchen drauflegt und die Verhandlungen
fortgesetzt werden. Und auch für die laufende Urabstimmung der
Flugbegleiter gilt: Ruhe bewahren! Allein die lange Zeitspanne bis
zum 5. Juli mit vier Verhandlungsterminen ist ein Zeichen dafür, dass
es auch dort um Abschreckung geht und Streiks nicht unausweichlich
sind.

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