Die geplante gesetzliche Termingarantie für
Kassenpatienten soll organisatorisch in die Hände der Ärzte gelegt
werden. Dies geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine
kleine Anfrage der Linksfraktion hervor, die der in Düsseldorf
erscheinenden „Rheinischen Post“ (Mittwochausgabe) vorliegt. Demnach
will die Bundesregierung die Kassenärztlichen Vereinigungen
verpflichten, dass sie Servicestellen einrichtet. Diese sollen
Patienten mit Überweisung zum Facharzt binnen einer Woche einen
Termin besorgen. „Die Wartezeit auf diesen Behandlungstermin darf im
Regelfall vier Wochen nicht überschreiten“, heißt es in der Antwort.
Wenn die Servicestelle der Ärzte nicht fristgerecht einen Termin
vermitteln kann, soll sie einen Termin in einer Klinik anbieten
müssen. Die Ursachen für die Terminprobleme sieht
Linken-Gesundheitsexperte Harald Weinberg im Ungleichgewicht zwischen
gesetzlicher und privater Versicherung. „Die PKV braucht mindestens
das Doppelte an Ressourcen für die ärztliche Behandlung ihrer
Versicherten gegenüber der GKV“, sagte Weinberg. Es sei kein Wunder,
„dass die Ärzte sich über Privatversicherte so freuen, dass die
gesetzlich Versicherten warten müssen“.
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