Rheinische Post: Alte NRW-Gefängnisse

Von 19 000 Haftplätzen in NRW sind derzeit rund
2700 nicht belegt. Die Entwicklung der Gefangenenzahlen, die von der
Politik gerne als Erfolg einer präventiven Jugend – und Sozialarbeit
vermarktet wird, ist in erster Linie auf den demografischen Wandel
zurückzuführen. Da der Leerstand von gut bewachten Zellen
beträchtliche Kosten verursacht, ist der Plan von NRW-Justizminister
Thomas Kutschaty (SPD), Kapazitäten maßvoll abzubauen, folgerichtig
und nachvollziehbar, zumal ein Teil der wegfallenden Plätze durch
Neubaumaßnahmen aufgefangen wird. Die alten Gemäuer, die jetzt
geschlossen werden sollen, entsprechen naturgemäß nicht mehr den
hohen Anforderungen an einen modernen Strafvollzug. Während die neuen
Anstalten gut gegen Fluchtpläne gewappnet sind, laden historische
Bauten wie die JVA Münster die Häftlinge immer wieder zu filmreifen
Ausbruchversuchen ein. Nun besteht die Chance, den Vollzug insgesamt
sicherer zu machen. Jede Schließung eines Altbaus führt dazu, dass
die Anwohner ruhiger schlafen können.

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