Rheinische Post: Bayern startet Vorstoß zu nationaler Erdgasreserve

Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU)
wird am heutigen Freitag im Bundesrat den Vorstoß zu einer nationalen
Erdgasreserve starten. „Wir müssen dafür sorgen, dass die
Abhängigkeit von Russland nicht noch größer wird“, sagte Aigner der
in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ (Freitagausgabe).
Ängste seien derzeit unbegründet, da Russland bislang immer geliefert
habe, doch durch einen komplizierten und liberalisierten Markt sei
die Gasversorgung nicht sicherer geworden. In Kürze werde sich durch
Unternehmenskäufe mehr als ein Viertel der deutschen
Erdgasspeicherkapazität im Besitz ausländischer Investoren befinden.
Deshalb müsse sichergestellt werden, dass diese Einrichtungen nicht
gegen die Interessen Deutschlands genutzt werden, heißt es in einem
bayerischen Entschließungsantrag, mit dem sich der Bundesrat heute
erstmals befasst. Es müsse eine nationale Erdgasreserve geschaffen
werden, die den Verbrauch von 45 Tagen umfasse. Das sind nach
bayerischen Berechnungen rund zehn Milliarden Kubikmeter – derzeit
befinden sich nach NRW-Angaben 14,8 Milliarden in deutschen
Arbeitsspeichern. Gerade für das bevölkerungsreiche NRW mit seiner
starken Industrie sei es wichtig, dass die Versorgungssicherheit mit
Energie gewährleistet sei, sagte NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin
(SPD) der Zeitung. Aigners-Vorstoß will er prüfen: „Ob der Weg
sinnvoll ist, mehr Erdgas zu speichern, müssen wir diskutieren.“

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