Rheinische Post: Bereitschaft zur Organspende soll künftig in Pässen dokumentiert werden

Die Unionsfraktion wird eine neue Initiative
starten, um die Zahl von Organspenden in Deutschland zu erhöhen. Nach
Informationen der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“
(Dienstagausgabe) haben sich Rechts- und Gesundheitspolitiker der
Fraktion darauf verständigt, dass künftig in jedem neu ausgestellten
Pass oder Führerschein dokumentiert werden soll, ob der Inhaber als
Organspender zur Verfügung steht oder nicht. Da Pässe regelmäßig
erneuert und künftig auch Führerscheine nur noch befristet
ausgestellt werden, könne auf diesem Weg nach und nach die gesamte
Bevölkerung erfasst werden. Einen Umstieg von der Zustimmungs- zur
Widerspruchsregelung lehne die Union ab. „Das würde gegen unser
Menschenbild verstoßen“, sagte Fraktionsvize Günter Krings der
Zeitung. Wie Gesundheitspolitiker Jens Spahn erläuterte, ist
zusätzlich geplant, durch eine Gesetzesnovelle an jedem Krankenhaus
die Benennung eines Transplantationsbeauftragten vorzuschreiben. Mit
einer besseren Vergütung medizinischer Leistungen solle zudem in den
Krankenhäusern ein finanzieller Anreiz gesetzt werden, sich mehr um
das Thema Organspenden zu kümmern. Im vergangenen Jahr warteten in
Deutschland rund 12 000 Menschen auf eine Organtransplantation. Dem
standen nur 1217 Organspender gegenüber.

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