Die Energiewende ist ein deutsches
Jahrhundertprojekt: In wenigen Jahren stellt die viertgrößte
Volkswirtschaft ihre Energieversorgung komplett um. In der Welt wird
die Bundesrepublik für diesen Mut bewundert. Viele sehen unser
Beispiel als Blaupause für die eigene Energiewende. Es geht hier auch
nicht um das populistische Vorhaben einer Kanzlerin, die stets tut,
was ihr Volk will: Die Energiewende wäre ohnehin notwendig geworden,
weil die fossilen Brennstoffe ausgehen und die Menschen mit der
Atomenergie nicht mehr leben wollten. Die Energiewende gibt es, vor
allem in den ersten Jahren, leider nicht umsonst. Es wäre auch für
den Stromkunden nur redlich zu sagen: Ich wollte die Energiewende,
also bin ich bereit, dafür auch ein wenig mehr zu zahlen. Der Anstieg
der Ökostrom-Umlage ist nur ein Vorgeschmack auf das, was noch kommen
wird: Auch Netzausbau, Stromspeicher, Gebäudesanierung werden viel
Geld kosten. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz freilich gehört rasch
umfassend reformiert. Die hohen Sätze der Einspeisevergütung für
Strom aus Sonne und Wind müssen schneller gekappt und mit
marktwirtschaftlichen Instrumenten kombiniert werden. Andernfalls
laufen die Förderkosten aus dem Ruder, entstehen Überkapazitäten ohne
Netzanbindung, verstärkt sich die Subventionsmentalität der Ökolobby.
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