Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI)
hat vor den anstehenden Neuwahlen in Griechenland an die Vernunft der
griechischen Bevölkerung appelliert. „Die Menschen in Griechenland
sind mit den Neuwahlen aufgefordert, die Parteien zu wählen, die sich
pro-europäisch positionieren und das Ziel verfolgen, Griechenland
wettbewerbsfähiger zu machen“, sagte BDI-Präsident Hans-Peter Keitel
der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ (Mittwochausgabe).
Dies sei „der einzige Weg aus der Krise“, sagte Keitel. „Allen
griechischen Parteien muss klar sein, welche Verantwortung sie tragen
und wie ernst die Lage ist. Eine erneute Tortur bei der
Regierungsbildung können Bevölkerung und Wirtschaft in Griechenland
nicht verkraften“, warnte der BDI-Chef. In Griechenland war am
Dienstag auch der letzte Versuch zur Regierungsbildung gescheitert.
Nun steuert das Land abermals auf Neuwahlen am 10. oder 17. Juni zu.
„Die deutsche Wirtschaft bedauert, dass der letzte Versuch von
Staatspräsident Papoulias, eine Expertenregierung zu bilden,
gescheitert ist“, sagte Keitel. „Die Wahlen vom 6. Mai haben deutlich
gezeigt, dass sich drei Viertel der Bevölkerung für einen Verbleib
Griechenlands in der Eurozone ausgesprochen haben“, sagte Keitel. Es
sei zu bedauern, dass sich trotz dieses großen Konsenses in der
griechischen Bevölkerung die Parteien nicht bewegt hätten, um eine
stabile pro-europäische Regierungskoalition zu bilden.
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