Der Kabarettist und bekennende Bahnfahrer Horst
Evers verulkt den Staatskonzern gern mit dem Satz „Die Bahn ist sehr
viel besser als ihr Ruf – ganz oft bekommt man gratis viel mehr
Fahrzeit als einem eigentlich zusteht.“ Die Bahn, ein durch und durch
ernsthaftes Unternehmen, macht die Posse nun perfekt: Gelegentlich
verlangt sie für mehr Fahrzeit auch mehr Geld. Zugegeben, für die
Sperrung der Schnellfahrstrecke nach Berlin wegen Hochwasserschäden
kann die Bahn wirklich nichts. Wahr ist auch, dass sie das Fahren
erheblicher Umwege teuer zu stehen kommt. Zum einen braucht sie mehr
Personal und Züge, zum anderen schreckt die längere Fahrzeit Kunden
ab. Derzeit fährt die Bahn also viel Luft spazieren. Seltsamerweise
passt sie sich nicht der Situation an und bietet die (unverschuldet)
schlechtere Leistung zu günstigeren Preisen an. Stattdessen beruft
sie sich buchhalterisch-knausrig darauf, dass die wegen der Umleitung
nötige Reduzierung der Zugzahl auch die Sparpreisangebote reduziere.
Ist denn der Gewinn wirklich so viel wichtiger als das Image?
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