Rheinische Post: Die digitale Schule
Von Eva Quadbeck

Die Mehrheit der Lehrer ist beim Surfen,
Downloaden und Recherchieren im Netz deutlich besser aufgestellt als
der Durchschnitt der Bevölkerung. Das ist eine gute Nachricht. Zumal
etwa die Hälfte der Lehrer sich mangels Fortbildung ihr Wissen in der
Freizeit aneignet. Die meisten Lehrer haben aber einen traditionellen
Zugang zu den modernen Medien. Im Unterricht nutzen sie das weltweite
Netz für Recherchen und für Präsentationen. Das heißt, das Internet
ersetzt den Brockhaus und den Overhead-Projektor. Die Welt von
Facebook und StudiVZ, in der sich die Schüler bewegen, erschließt
sich den Lehrern nur zögerlich. Der Fortbildungsbedarf ist enorm. Den
Lehrern fehlt es an Erfahrung: Darf ich einen Schüler als Freund
akzeptieren? Wie reagiere ich auf Schmähkritik im Internet? Wie
greife ich ein, wenn in meiner Klasse ein digitaler Mobbing-Kampf
tobt? Nachholbedarf gibt es in den Schulen, was die Pflege der
Ausrüstung angeht. Früher hat man den Hausmeister gerufen, wenn die
Tafel quietschte. Wenn heute das Smartboard streikt, muss der
Physiklehrer ran. Es reicht nicht, die Schulen mit Computern
auszustatten, sie brauchen auch Personal, das die Technik
funktionstüchtig halten kann.

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