Rheinische Post: Duisburg wartet weiter

von Bernward Lamerz

Nicht weniger als 13 Kandidaten sind gestern bei der
Oberbürgermeister-Wahl in Duisburg angetreten. Angesichts der
gegenseitigen Stimmenräuberei überrascht es nicht, dass es eine
Stichwahl geben wird und keiner von Ihnen im ersten Wahlgang die
absolute Mehrheit erreichte. Es bleibt für weitere 14 Tage das Warten
auf Klarheit und Entscheidung in einer gebeutelten Stadt, die nach
der Loveparade-Katastrophe und dem folgenden quälenden Prozess bis
zur Abwahl des CDU-OB Sauerland noch tiefer als ohnehin schon in der
Krise versackte. Die Frustration in der Bürgerschaft zeigt sich an
der schlechten Wahlbeteiligung (knapp 33 Prozent), was auch mit dem
Massen-Antritt der OB-Bewerber zu tun hat. Enttäuschung hatte sich
breit gemacht, als es der Politik nicht – wie anfangs angestrebt –
gelang, einen überparteilichen, breit getragenen Kandidaten ins
Rennen an die Stadtspitze zu schicken. Der junge SPD-Mann Sören Link
(36), als Favorit in der sozialdemokratisch durchgefärbten Stadt
gehandelt, holte gestern mit Abstand die meisten Stimmen. In der
Stichwahl trifft er auf den alten CDU-Kämpen Benno Lensdorf (69). In
14 Tagen fällt in Duisburg eine Entscheidung. Immerhin. Der
eigentliche Neubeginn aber ist auch das noch nicht.

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