Rheinische Post: EU-Haushaltskommissar fordert mehr Macht für Brüssel

Im Streit um die richtigen Lehren aus der
Schuldenkrise fordert EU-Haushalts-Kommissar Janusz Lewandowski mehr
Macht für die Brüsseler Exekutive. „Die Kommission muss mehr
Durchgriffsrechte auf die Nationalstaaten in der Finanz- und
Haushaltspolitik bekommen“, sagte der Pole der in Düsseldorf
erscheinenden Rheinischen Post (Samstagausgabe). Er kritisierte die
deutsch-französischen Pläne für eine Wirtschaftsregierung der
Euro-Staaten scharf. „Solche Parallel-Strukturen sind unnötig und
drohen Europa zu spalten.“ Die Währungsunion müsse durch eine
veritable Wirtschaftsunion ergänzt werden. „Ich bin aber dagegen,
dafür eine neue, teure Bürokratie für die 17 Euro-Staaten aufzubauen.
Wir haben schon eine Wirtschaftsregierung für Europa – die
Kommission“, sagte Lewandowski der Zeitung aus Düsseldorf. Für das
von der Pleite bedrohte Griechenland forderte er Unterstützung.
„Athen muss seine Sparauflagen erfüllen. Doch im Gegenzug muss Europa
Griechenland mit einem Marschall-Plan helfen, auf die Beine zu
kommen.“

Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303