Rheinische Post: EVG-Chef kritisiert Urabstimmung der GDL

Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG)
hat mit Unverständnis auf die angekündigte Urabstimmung der
Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) im Tarifstreit bei der
Deutschen Bahn reagiert. „Claus Weselsky erweist den Gewerkschaften
damit einen Bärendienst“, sagte EVG-Chef Alexander Kirchner der in
Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ (Freitagausgabe) über
seinen Kollegen von der GDL. „Er gießt Wasser auf die Mühlen all
derer, die eine rechtliche Einschränkung des Streikrechts wollen. Das
kann niemand wollen.“ Kirchner zeigte sich grundsätzlich bereit, mit
der GDL in einem moderierten Gespräch über eine Kooperation bei den
Tarifverhandlungen zu verhandeln. Dafür müssten allerdings bestimmte
Voraussetzungen gelten: „Wir erleben im Tarifstreit eine zunehmende
Radikalisierung der GDL. Die macht es für uns derzeit unmöglich, mit
ihr weiter zu sprechen.“ Es dürfe nicht sein, dass EVG-Mitglieder
angepöbelt würden oder Aushang-Kästen überklebt würden. „Diese
Radikalisierung muss die GDL unterbinden und zu einem fairen Umgang
zurückfinden. Ansonsten gibt es keine Möglichkeit für Gespräche.“

Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2621