Georg Funke mag im Streit mit seinem ehemaligen
Arbeitgeber Hypo Real Estate formaljuristisch im Recht sein und auch
noch den folgenden Gerichtsstreit um seine fristlose Kündigung
gewinnen. Trotzdem hat der frühere Vorstandschef der Krisenbank
längst verloren. Seine Reputation als Bankmanager hat durch die
Milliarden-Affäre ohnehin extrem gelitten, und die letzte Chance auf
den Respekt der breiten Masse hat Funke dadurch verspielt, dass er
stur auf seinen Forderungen gegen die Bank besteht. Sollte er
tatsächlich so naiv sein, zu glauben, er könnte mit einer
erfolgreichen Klage gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber das
öffentliche Bild verändern? Männer wie Funke sind Schuld daran, dass
die Führungspersönlichkeiten der Branche durchweg als Raffzähne
angesehen werden – was so manchem guten Manager nicht gerecht wird.
Der Ex-Chef der Hypo Real Estate hat über Jahre hinweg viel Geld
verdient und dann versagt, als es darum ging, ein vernünftiges
Krisenmanagement zu gewährleisten. Wer in solchen Zeiten etwas für
den Ruf der Manager tun wollte, der würde die Verantwortung für ein
solches Desaster übernehmen und sich dann zurückziehen. Funke nährt
dagegen das Bild vom instinktlosen Banker, der nur auf seinen eigenen
Vorteil bedacht ist.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2303