Die geplante Reform des Pflegebegriffs könnte
dazu führen, dass bis zu 30 Prozent der Pflegebedürftigen weniger
Leistungen erhalten. Das geht aus einer Untersuchung des
Finanzwissenschaftlers Volker Ulrich von der Universität Bayreuth
hervor. „Bis zu 30 Prozent der Pflegebedürftigen werden sich
schlechter stellen als heute, wenn der Begriff der
Pflegebedürftigkeit so geändert wird, wie es der Pflegebeirat
vorgeschlagen hat“, sagte Ulrich der „Rheinischen Post“
(Montagausgabe). 90 Prozent der Reformverlierer kämen aus dem
ambulanten Bereich, betonte Ulrich. Dies sei vor dem Hintergrund,
dass ambulante Pflege vor stationärer Pflege gefördert werden solle,
besonders problematisch. Ulrich hat ausgerechnet, dass von den zwei
Millionen Pflegebedürftigen in Deutschland nach der Neudefinition,
wie sie der Pflegebeirat bislang vorschlägt, zwischen 250 000 und 800
000 Menschen weniger Leistungen bekämen. Zwischen 600 000 und 1,6
Millionen Menschen würden von einer entsprechenden Reform
profitieren.
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