Altenpflegeheime und private Haushalte finden
schon heute nur schwer examinierte Pflegefachkräfte. In den kommenden
Jahren wird der Bedarf noch deutlich größer: Bis 2016 fehlen nach
einer neuen Hochrechnung insgesamt 40 000 Fach- und Hilfskräfte. Es
ist höchste Zeit, hier mit allen Mitteln gegenzusteuern. Regierung
und Arbeitsverwaltung sollten vor allem ihre Anstrengungen bei
Weiterbildung und Umschulungen verstärken. Die Hälfte aller jüngeren
Hartz-IV-Bezieher etwa verfügt nicht über eine abgeschlossene
Berufsausbildung. Ließen sie sich für den Pflegeberuf qualifizieren,
wären zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Zudem wissen viele
jüngere Menschen, dass der Pflegeberuf anstrengend und die Bezahlung
gering ist. Ohne bessere Arbeitsbedingungen und höhere Gehälter wird
sich der Fachkräftebedarf in Zukunft kaum decken lassen. Der gerade
eingeführte Pflege-Mindestlohn kann nur ein Anfang sein. Auch werden
die Anforderungen an die gesetzliche Pflegeversicherung zunehmen. Die
Bürger werden sich auf höhere Beiträge und Kosten einstellen müssen.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621