NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) hat ein
Gespür dafür, ein Thema groß zu machen. Den Streit um den Einsatz
einer Polizei-Hundertschaft im Schalker Fan-Block nutzt er gerade
geschickt, um den Druck auf alle Vereine der Fußball-Bundesliga zu
erhöhen. Kritik am „Knüppel-Einsatz“ vonseiten des Vereins? Dann
zieht sich die Polizei eben komplett aus dem Stadion zurück, so
Jägers drastische Reaktion. Dass er damit die Sympathien vieler
Polizisten einheimst, die es leid sind, gegen Fußball-Krawallos den
Kopf hinzuhalten, ist ein gewollter Zusatzeffekt. Jäger will, dass
die Vereine selbst für mehr Sicherheit im Stadion sorgen und ihre
Ordnungskräfte besser ausrüsten. Zu Recht. Doch im Fall Schalke
spielt er ein gefährliches Spiel. Man stelle sich vor, in der Arena
kommt es zu Ausschreitungen mit Verletzten, und die Polizei schaut
erst zu und kommt dann zu spät. Ein solches Szenario darf Jäger nicht
fahrlässig riskieren. Beim Thema Stadion-Sicherheit kann es nur
gemeinsam mit den Vereinen Fortschritte geben. Drohgebärden helfen
nicht weiter.
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