Finanzminister Schäuble hat Recht: Im Haushalt
2013 gibt es keinen Spielraum für Wohltaten. Das ist aber kein Grund,
die Besserstellung von älteren Müttern bei der Rente zu vertagen.
Eine gute Regierung zeichnet sich dadurch aus, dass sie Prioritäten
setzt. Sie verzichtet auf unsinnige Maßnahmen wie Betreuungsgeld oder
Solarförderung und macht sinnvolle Maßnahmen wie eine Gleichstellung
von älteren und jüngeren Müttern möglich. Von dem dafür nötigen Mut
ist nichts zu sehen. Dabei ist das große Wort von der Gerechtigkeit
selten so angebracht wie bei der Mütter-Rente. Es ist nicht
einzusehen, dass Frauen für jedes vor 1992 geborene Kind bei der
Rente nur ein Jahr als Erziehungszeit gut geschrieben bekommen,
während jüngere Mütter eine Gutschrift von drei Jahren und damit
monatlich 50 Euro mehr Rente erhalten. Im Gegenteil: Ältere Mütter
hatten mangels (staatlicher) Kinderbetreuung viel weniger Chancen als
heute, eine gut bezahlte Berufstätigkeit aufzunehmen. Da sollte der
Staat sie nicht ein zweites Mal bestrafen, indem er ihnen auch noch
weniger Rente zahlt.
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