Rheinische Post: Gottschalks Gehalt

Wie hoch das tatsächliche ARD-Gehalt von Thomas
Gottschalk auch sein mag: Es würde keinen Zwangs-Gebührenzahler
wundern, wenn die neun Intendanten der ARD-Sender tatsächlich bereit
wären, einem Showmaster rund sechs Millionen Euro für die Moderation
einer 30-minütigen Sendung viermal die Woche zu zahlen. Die Chefs des
öffentlich-rechtlichen Fernsehens lassen seit Monaten keine
Gelegenheit aus, zu demonstrieren, dass ihnen offenbar alle Maßstäbe
für einen verantwortungsbewussten Umgang mit dem Geld der
Fernsehzuschauer abhandengekommen sind. Angesichts der Vergütung der
neuen Glücksspiralen-Fee Monica Lierhaus (450 000 Euro) aus
Losverkäufen (ARD) oder des irrsinnigen Kaufs der
Champions-League-Rechte zum Preis von 54 Millionen Euro (ZDF) sinkt
die Akzeptanz für Rundfunkgebühren ins Bodenlose. Die Sender-Chefs
spielen mit dem Feuer. ARD und ZDF verlangen von der Politik, dass ab
2013 sogar Haushalte, die nicht einmal einen Fernseher oder ein Radio
besitzen, mit Zwangsabgaben an die GEZ belegt werden sollen. In
Handel und Industrie regt sich längst der Widerstand, bei den Wählern
wird er folgen. Gottschalks Gehalt könnte die ARD unter dem Strich
weit mehr als sechs Millionen Euro kosten.

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