Die von der Bundesregierung angestrebte
Halbierung des Schienenverkehrslärms bis zum Jahr 2020 kommt bislang
nur schleppend voran. Von den derzeit knapp 184 000 in Deutschland
registrierten Güterwagen sind bislang erst 20 464 oder 11,2 Prozent
mit den neuen, leiseren Bremssohlen aus Verbundstoff ausgerüstet
worden. Das geht aus der Antwort des Bundesverkehrsministeriums auf
eine Anfrage der Linksfraktion hervor, die der in Düsseldorf
erscheinenden „Rheinischen Post“ (Mittwochsausgabe) vorliegt. Demnach
verfügen bislang erst 9473 der insgesamt 82 608 Güterwagen der
Deutschen Bahn AG über die weniger lärmintensiven Bremssohlen. Bei
den übrigen Haltern sind es erst 10 991 Wagen. Im Koalitionsvertrag
hatten Union und SPD festgelegt, den Schienenverkehrslärm bis zum
Jahr 2020 zu halbieren. „Ab 2020 sollen keine lauten Güterwagen mehr
auf dem deutschen Schienennetz verkehren“, heißt es zudem in dem
Papier des Ministeriums. Die Umrüstung der Güterwagen mit leiseren
Bremssohlen werde mit Steuergeld gefördert. 2016 werde der Stand der
Umrüstungen evaluiert. Sollte bis dahin „nicht mindestens die Hälfte
der Güterwagen umgerüstet sein, sind noch in dieser Wahlperiode
ordnungsrechtliche Maßnahmen zu veranlassen“, schreibt das
Verkehrsministerium. Die Bahn hatte zuvor erklärt, sie könne 50
Prozent ihrer Güterwagen erst bis zum Jahr 2017 umrüsten. „Die
Bundesregierung nimmt diese Aussage der DB AG zur Kenntnis“, heißt es
dazu in der Antwort. Immerhin seien beim Eisenbahnbundesamt bis Ende
Juni 2014 Anträge zur Umrüstungsförderung für 97 412 Güterwagen
eingegangen.
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