Während der Sommerferien sind Tausende Deutsche
mit dem Auto in die Niederlande gereist – etliche von ihnen wurden
beim Überfahren der Grenze fotografiert. Sie hatten vielleicht ein
ungutes Gefühl angesichts der neuen Kameras. Ob sie aber tatsächlich
aufgezeichnet wurden, lässt sich bis heute nicht nachvollziehen, weil
es für niemanden sichtbar ist, wer abgelichtet wird. Die neue Technik
der niederländischen Grenzpolizei ist mindestens heikel,
Datenschützer halten sie sogar für unzulässig. Auch wenn die
örtlichen Behörden versichern, dass nur wenige Fotos gespeichert
würden und die Kameras nicht ständig in Betrieb seien, kann das
niemand überprüfen. Die Technik jedenfalls macht es möglich, dass
Familien genauso ins Visier genommen werden wie Kriminelle. Ihre
Automarken werden erfasst und ihre Kennzeichen, und es ist erkennbar,
wer mit im Auto sitzt. Das ist ein deutlicher Eingriff in die
Privatsphäre. Bei aller Kritik: Die Überwachung birgt auch eine
Chance. Die Wege der grenzübergreifenden organisierten Kriminalität
müssen mit dieser Technik nachvollzogen werden, zum Beispiel wenn
niederländische Rocker nach Duisburg reisen. Dafür muss sie aber
konsequent angewendet werden.
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