Die Euro-Krise könnte Deutschland nach
Einschätzung des Münchner Spitzenökonomen Hans-Werner Sinn bis zu
eine Billion Euro kosten. „Der in Griechenland verlorene Betrag von
etwa 80 Milliarden Euro ist klein im Vergleich zu der Summe, für die
wir insgesamt haften: Um den Euro zu retten, sind wir bereits
gewaltig ins Risiko gegangen“, sagte Sinn der in Düsseldorf
erscheinenden „Rheinischen Post“ (Donnerstagausgabe). Die
Bundesrepublik verliere bei einem möglichen Staatskonkurs Italiens,
Griechenlands, Spaniens und Portugals über 600 Milliarden Euro. „Und
wenn der Euro zusätzlich zerbrechen sollte, kommen noch einmal gut
300 Milliarden für nicht einbringliche Notenbank-Forderungen hinzu.
Insgesamt könnte dann eine knappe Billion Euro weg sein“, sagte der
Präsident des Münchner Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung. Sinn
sprach sich erneut für den Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone
aus. „Schon vor zwei Jahren habe ich gesagt, dass Griechenland im
eigenen Interesse aus der Euro-Zone austreten sollte. Griechenland
würde im Euro nie die Wettbewerbsfähigkeit erlangen, die es braucht,
um aus seiner wirtschaftlichen Depression wieder heraus zu kommen“,
sagte er.
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