Hohe und beständig steigende Benzinpreise sind
ein Ärgernis – vor allem für jene, die auf das Auto angewiesen sind.
Scheinbar ungeniert nutzen die fünf großen Mineralölkonzerne ihre
Marktmacht, um aus den Kunden herauszuholen, was möglich ist, solange
die sich vom Öl nicht unabhängiger machen (können). Es ist ein längst
bekanntes Spiel: Die Mineralölbranche entschuldigt sich gern mit dem
Anstieg des Weltmarktpreises für Rohöl. Doch wenn der nachlässt, gibt
sie den Rückgang nur ungern in voller Höhe und unverzüglich an die
Verbraucher weiter. Dann verweist sie auf die Großhandelspreise für
Kraftstoffe in Rotterdam, die sich vorübergehend abkoppeln könnten
vom Weltmarktpreis für Rohöl. Die Gegenwehr der Regierung bleibt
matt. Sie will die Konzerne gesetzlich verpflichten, dem Kartellamt
täglich ihre aktuellen Spritpreise zu melden. Der Effekt der Maßnahme
wird mäßig bleiben. Vielleicht hilft mehr Preistransparenz den
Pächtern der freien Tankstellen. Das Kartellamt könnte den Ölmultis
verbieten, Benzin an den eigenen Tankstellen billiger anzubieten als
für die freien Pächter. Den Verbrauchern ist damit wenig geholfen.
Anders sähe es womöglich aus, wenn die Preis-Datenbank auch für sie
geöffnet würde. Dann gäbe es zumindest eine Chance für etwas mehr
Wettbewerb.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621