Trotz höherer Steuereinnahmen haben viele
Bundesländer weiterhin mit einer enormen Zinslast zu kämpfen.
Spitzenreiter bei der jährlichen Zinsbelastung, bezogen auf die
Steuereinnahmen, ist im Vergleich der Bundesländer das Land Bremen –
gefolgt vom Saarland, Berlin und Nordrhein-Westfalen. Das ergibt eine
Untersuchung des Kölner Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), die
der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ (Dienstagsausgabe)
vorliegt. Sie soll am Mittwoch veröffentlicht werden. Die Hansestadt
Bremen muss nach den Berechnungen der Kölner Ökonomen bereits jeden
dritten Euro, den sie durch Steuern einnimmt, für Zinsen auf ihre
Schulden ausgeben. Das Saarland gibt demnach nahezu ein Viertel oder
22 Prozent seiner Steuereinnahmen für den Zinsdienst aus. Die
Hauptstadt Berlin schiebt Altschulden von 61 Milliarden Euro vor sich
her. „Berlin musste im vergangenen Jahr fast jeden fünften Euro, den
es durch Steuern einnahm, für Zinsen auf seine Schulden ausgeben – in
Bremen verschlang der Zinsdienst sogar etwa jeden dritten
Steuer-Euro“, heißt es in der IW-Untersuchung. Das
bevölkerungsreichste Bundesland Nordrhein-Westfalen liegt mit einer
Zins-Steuer-Quote von 15,1 Prozent auf Platz vier des
IW-Ländervergleichs: Jeder siebte aus Steuern eingenommene Euro wird
demnach in Nordrhein-Westfalen für Zinsausgaben aufgewendet.
Nordrhein-Westfalen musste im vergangenen Jahr gut 6,5 Milliarden
Euro allein für Schuldzinsen verbuchen und lag damit bundesweit an
der Spitze.
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