Für die CDU ist das christliche Menschenbild so
sinnstiftend wie die soziale Gerechtigkeit für die SPD und der
Umweltschutz für die Grünen. Deshalb ist die Unruhe im Neusser
Stadtverband über das Halbmond-Emblem in CDU-Werbung für den
Kommunalwahlkampf verständlich, wenn auch unbegründet. Denn der
türkisch-stämmige CDU-Kandidat Calik wollte seiner Partei nicht das
christliche Menschenbild nehmen, sondern es im Sinne seines Glaubens
interpretieren. Das muss in einer liberalen Partei wie der CDU
möglich sein. Die CDU hat sich seit ihrer Gründung als
konfessionsübergreifende politische Kraft verstanden. Im Zeichen von
Migration und Glaubensvielfalt sind im Lauf der Jahre auch andere
Religionen hinzugekommen – erst das Judentum, dann der Islam. Deshalb
ist das Logo mit dem Halbmond nicht verwerflich. Die CDU bleibt, wie
es ihr Name sagt, eine christliche Partei. Aber auch eine Partei, die
für andere Religionen, selbst für Nicht-Gläubige offen ist. Sie
dürfen sich freilich nicht gegen das christliche Menschenbild
stellen. Denn das ist der Markenkern der Partei.
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