Es gehört zu den unvermeidlichen
Nebengeräuschen des Sommertheaters in der Politik, allerlei
Forderungen zu stellen, an deren Durchsetzung ohnehin niemand glaubt.
Es geht allein um die Herrschaft über die Schlagzeilen. So verläuft
auch die Debatte um die Fußball-Weltmeisterschaft in Russland in vier
Jahren. Natürlich ist es sinnvoll, die Haltung der Russen in
Menschenrechtsfragen ebenso lautstark zu kritisieren wie ihre Rolle
in der Ukraine-Krise. Von allen denkbaren Sanktionen aber hat der
Entzug einer Sportveranstaltung in vier Jahren den geringsten Effekt.
Darüber hinaus wissen selbst die lautstärksten Kritiker, wie
aussichtslos ihre Forderungen sind. Der Fußball-Weltverband Fifa hat
die WM nach Russland in vollem Bewusstsein vergeben.
Menschenrechtsverletzungen interessieren den Verband lediglich in den
Fensterreden seiner Funktionäre. Das hat er hinlänglich bewiesen.
Auch in Russland geht es ihm nur um den eigenen Profit. Deshalb
behält Russland die WM und wird über die Sommerdiskussion in
Deutschland nur müde lächeln.
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