Der Favorit hat gewonnen, Überraschungen sind
ausgeblieben. So kurz lässt sich zusammenfassen, was der Ausstieg
Rick Santorums für den Kandidatenwettlauf der Republikaner bedeutet.
Gleichwohl: Der Ex-Senator aus Pennsylvania hat Spuren hinterlassen,
und sei es nur, dass er Mitt Romney zwang, weit nach rechts zu
schwenken. Der pragmatische Geschäftsmann aus Boston tanzte gegen
seine Überzeugungen plötzlich nach der Pfeife der Konservativen, um
den überraschend zähen Konkurrenten in die Schranken zu verweisen. Es
spricht gegen Romney, wie reibungslos er sich anpasste. Umso schwerer
wird es ihm fallen, zurückzurudern in die politische Mitte, wo Wahlen
entschieden werden. Sicher ist aber auch: Die Umfragen, die Barack
Obama jetzt einen klaren Sieg über Romney prophezeien, werden sich
noch spürbar ändern. Nichts eint das konservative Amerika mehr als
die Gegnerschaft zu Obama, weshalb im November verdrängt sein wird,
was es während der Primaries an innerparteilichen Fehden gab. Und ob
die Wechselwähler der Mitte dem Amtsinhaber ein zweites Mal zuneigen,
steht und fällt mit der Wirtschaftslage. Ein Narr, wer schon zu
wissen glaubt, ob und wie stark sich der US-Aufschwung im Laufe des
Jahres fortsetzen wird.
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