Die Suche nach einem Endlager für den deutschen
Atommüll gehört zu den schwierigsten Aufgaben. Keiner will den
strahlenden Abfall in der Nähe haben, aber irgendwo muss er hin.
Jahrelang haben die vier Atomkonzerne sich um dieses Problem keine
ernsthaften Gedanken gemacht hat. Doch inzwischen hat sich eine große
politische Koalition auf einen Ausweg verständigt: Eine neue
Kommission soll bis 2015 Kriterien für die Standortsuche erarbeiten,
nach denen bis 2031 ein Standort ausgewählt wird. Dass nun Werner
Müller diese Kommission führen soll, ist eine kluge Wahl der
schwarz-gelben Bundesregierung. Mögen Teile der NRW-CDU Müller noch
immer als Paten vom Rhein dämonisieren, so wissen andere sein
Geschick zu schätzen. Als langjähriger Wanderer zwischen
Energiebranche und Politik hat Müller oft bewiesen, dass er
widerstreitende Interessen unter einen Hut bringen und neue Wege
denken kann. Der erste Atomausstieg war sein Gesellen-, der Ausstieg
aus der subventionierten Steinkohle-Förderung sein Meisterstück. Eine
gute Basis, um nun die neue Kommission zu einem ernstzunehmenden
Gremium zu machen und den jahrzehntelangen Grabenkampf um Gorleben
endgültig zu beenden.
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