Das vorneweg: Man muss sich um das finanzielle
Wohlergehen der Zahnärzte keine ernsthaften Sorgen machen. Die
schwarz-gelbe Koalition hat unter dem liberalen Gesundheitsminister
Daniel Bahr zuletzt die Gebührenordnung für die Zahnärzte wohlwollend
korrigiert. Die Honorare steigen nach Schätzungen der Kassen in
diesem Jahr zwischen zehn und 30 Prozent. Es ist also zunächst
nachvollziehbar und richtig, dass die Kassen den knapp 55 000
Zahnärzten auf den Zahn fühlen wollen. Sie wollen nicht nur wissen,
welchen Zuschuss sie als Kasse für eine Leistung zahlen müssen,
sondern auch, welche Privatleistung die Zahnärzte genau in Rechnung
stellen. Das ist durchaus berechtigt. Die Preise, etwa für ein
Implantat oder eine Krone, variieren erheblich. Union und FDP
verweisen nun darauf, dass die Kassen schon jetzt Möglichkeiten
haben, die Zahnarzt-Rechnungen ihrer Versicherten zu überprüfen. Das
ist richtig. Nur muss der Patient bisher von sich aus eine Rechnung
infrage stellen und bei seiner Kasse einreichen. Dass er die Leistung
im Detail beurteilen kann, ist angesichts der Komplexität der Materie
fragwürdig. Wenn also die Kassen künftig automatisch die Leistungen
kontrollieren, dürfte dies eine dämpfende Wirkung auf das Preissystem
der Zahnärzte haben.
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