Bildung ist eines der drei Schlagworte neben
Wachstum und Zusammenhalt, das sich die schwarz-gelbe Regierung als
Wegweiser auf ihren Koalitionsvertrag geschrieben hat. Die Kanzlerin
hat sogar die Bildungsrepublik ausgerufen. Angesichts dieses
Überschwangs ist es erstaunlich, dass die Bildungsreform im
Schildkröten-Tempo läuft. Immer noch diskutieren Bund und Länder
darüber, ob sie das verrückte Verbot einer Zusammenarbeit von Bund
und Ländern in Bildungsfragen, nun wieder abschaffen.
Selbstverständlich sollen die Länder in der Bildungspolitik
verantwortlich bleiben. Aber das Kooperationsverbot gehört gekippt.
Denn Deutschland wird bei der Bildung nur dann auf einen grünen Zweig
kommen, wenn der Bund mitverantwortlich sein darf und muss. Solange
die Länder mit knappen Finanzmitteln alleine vor sich hinwursteln,
werden die Bildungsstudien weiterhin beklagen, dass zu wenige junge
Leute Abitur machen, dass die frühkindliche Bildung ausgebaut werden
muss und dass vor allem Kinder aus Migranten-Familien und aus sozial
schwierigen Verhältnissen besser gefördert werden müssen. All diese
Dinge bescheinigen uns Studien seit zehn Jahren. Höchste Zeit, die
Reformen zu beschleunigen.
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