Rheinische Post: Lärmschutz ist nötig

Bislang stehen zwei Befunde unvermittelt
nebeneinander. Erstens: Der Güterverkehr wird in NRW bis 2025 um 75
Prozent wachsen. Vor allem der besonders laute Lkw-Verkehr wird also
noch deutlich zunehmen. Zweitens: Verkehrslärm macht krank. Laut
Umweltbundesamt erhöht der Krach der Straße heute schon bei jedem
sechsten Deutschen das Herzinfarkt-Risiko um 20 Prozent.
Abgeschlagenheit, ein geschwächtes Immunsystem und Darmkrankheiten
sind andere mögliche Folgen. So kann es also nicht weitergehen. Es
ist das Verdienst der rot-grünen NRW-Regierung, das Problem früher
als die meisten anderen Politiker Deutschlands erkannt zu haben. Und
es als eines der gefährlichsten Umweltprobleme unserer Zeit auch
richtig einzuschätzen. Das hilft den Betroffenen aber noch nicht. Die
neue Lärmschutzinitiative besteht aus kaum mehr als der Hoffnung auf
Bundesgeld. Das ist zu wenig. Glaubwürdiger wäre, wenn die
Landesregierung die Kraft aufbrächte, auch einen Finanzierungsbeitrag
der Autobahn-Anwohner durchzusetzen. Um im Gegenzug eigenes Geld in
die Hand zu nehmen, was sie anderswo einspart. Dieser Weg ist
natürlich etwas beschwerlicher als das bloße Hoffen auf Bundesgeld.

Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303