Als Maßnahme zur Entlastung von Lehrern und
Schülern im verkürzten achtjährigen Gymnasium (G8) hat der
nordrhein-westfälische Philologenverband vorgeschlagen, künftig
weniger Klassenarbeiten schreiben zu lassen. „Warum sollen nicht vier
Arbeiten pro Schuljahr ausreichen?“, sagte der Landesvorsitzende
Peter Silbernagel der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“
(Freitagausgabe). „Das darf keinen Qualitätsabbau bedeuten, sondern
soll zur Entspannung beitragen“, so Silbernagel. Allerdings müsse
dann die mündliche Mitarbeit einen höheren Stellenwert für die
Zeugnisnote bekommen, um Schülern die Möglichkeit zum Ausgleich
schlechter schriftlicher Noten zu geben. Derzeit sind in Klasse fünf
bis sieben je sechs, in Klasse acht fünf, in Klasse neun dann vier
bis fünf Arbeiten pro Schuljahr vorgesehen. Silbernagel schlug
außerdem eine weitere Straffung der Lehrpläne, die Einführung von
Gruppenprüfungen und eine Verkürzung der Klausuren in der Oberstufe
vor. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) unterstützte
den Vorschlag. Die Landesvorsitzende Dorothea Schäfer sagte der
Zeitung, auch eine Fachgruppe der GEW habe die Senkung der Zahl der
Klassenarbeiten vorgeschlagen. Schulministerin Sylvia Löhrmann
(Grüne) zeigte sich aufgeschlossen. „Wir sind im konstruktiven Dialog
mit den Lehrerverbänden bereit, Entlastungsmöglichkeiten zu prüfen,
was Anzahl und Umfang der Klassenarbeiten angeht“, sagte sie. Dabei
dürfe es aber keine Abstriche bei den Bildungsstandards geben.
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