Rheinische Post: Lemke verteidigt Teilnahme von Russland an den Olympischen Spielen

Willi Lemke, Sonderbotschafter Sport der
Vereinten Nationen, findet es richtig, dass die russische Delegation
nicht komplett von den Olympischen Sommerspielen in Rio
ausgeschlossen wurde. „Es wäre nicht richtig gewesen, alle russischen
Sportler zu suspendieren. Damit hätte man auch Unschuldige in
Sippenhaft genommen – ein solches Verfahren lehne ich strikt ab.
Wirklich schlecht gelaufen ist der zeitliche Ablauf“, sagte der
Sonderbotschafter Sport der Vereinten Nationen der „Rheinischen Post“
(Mittwochausgabe). „Die Situation des Weltsports spiegelt ganz gut
unsere Gesellschaft wider. Wir müssen den Dialog miteinander fördern
und uns nicht alle in unseren Wohlfühlzonen einigeln. Die russischen
Athletinnen und Athleten komplett von den Olympischen Spielen
auszuschließen, wäre ein Fehler gewesen.“ Der 69-Jährige kritisierte
dagegen die Gier im Sport nach Bestleistungen. „In einem gewissen Maß
ist das ja absolut in Ordnung“, befand der frühere Manager von
Fußball-Bundesligist Werder Bremen. „Aber die Gier nach Erfolg, Macht
und Geld schadet dem Sport und zerfrisst seine Werte.“

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