Rheinische Post: Massive Kritik an DGB-Plänen zur Teilrente ab 60

Mit ihrem Vorstoß zu einem flexibleren Übergang
in die Rente schon ab 60 Jahren ist der DGB auf massive Kritik
gestoßen. „Ich halte es für abwegig, das Renteneintrittsalter
generell nach unten korrigieren zu wollen“, sagte NRW-Arbeitsminister
Guntram Schneider (SPD) der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen
Post“ (Samstagausgabe). „Die Kernfrage ist, wie wir das Arbeiten im
Alter erleichtern können“, betonte der Chef der
Unions-Mittelstandsvereinigung, Carsten Linnemann. Auch die FDP hatte
sich für eine Rente ab 60 ausgesprochen, warnte aber nun vor den
Plänen des DGB: „Mehr Flexibilität beim Renteneintritt darf nicht ein
falsches Etikett sein, hinter dem sich in Wahrheit mehr
abschlagsfreie Frühverrentungen verbergen“, meinte
NRW-Generalsekretär Johannes Vogel.

Derweil wurden weitere Details der DGB-Pläne bekannt. In einem der
Zeitung vorliegenden DGB-Papier unter dem Titel „Flexible Übergänge
in den Ruhestand“ wird die „Teilrente ab 60 als eigene Rentenart“
angepeilt. Damit sei ein verbesserter Rechtsanspruch auf
sozialversicherungspflichtige Teilzeitarbeit im Alter zu verbinden,
außerdem höhere und flexiblere Hinzuverdienstgrenzen bei Teilrenten
und auch bessere Möglichkeiten für Aufstockungsbeiträge in der
Gesetzlichen Rentenversicherung. Damit der Arbeitnehmer, der die
Teilzeitarbeit ab 60 in Anspruch nehme, seine Rentenverluste
individuell ausgleichen könne, müsse der Gesetzgeber auch die
„Rahmenbedingungen für tarifpolitische Lösungen verbessern“. Die
Gewerkschaften wollen mit diesem Vorstoß auf eine „Sicherungslücke“
reagieren, in die alle hineinrutschten, die zu jung für die
Altersrente, zu krank für die Vollzeitarbeit und zu gesund für die
Erwerbsminderungsrente seien.

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