Rheinische Post: Merkel will neues Bündnis für Arbeit und Ausbildung nach der Wahl

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will im
Fall eines Wahlsiegs ein neues Bündnis für Arbeit und Ausbildung
initiieren, das gezielt Arbeitslosen über 25 Jahren Chancen
eröffnet. „Ich möchte eine Ausbildungsoffensive für diejenigen
starten, die bisher noch keinen Berufsabschluss erwerben konnten.
Dazu gehören zum Beispiel auch über 25-Jährige, die vor zehn oder
mehr Jahren keinen Ausbildungsplatz bekommen haben und die eine neue
Chance erhalten sollen“, sagte Merkel der in Düsseldorf erscheinenden
„Rheinischen Post“ (Mittwochausgabe). „Darüber will ich gleich nach
der Wahl mit Wirtschaftsverbänden und Gewerkschaften sprechen.“ Die
CDU-Vorsitzende sprach sich für eine Harmonisierung des europäischen
Arbeitsmarkts aus. „Es muss normal werden, dass junge Fachkräfte, ob
Ingenieure oder Facharbeiter, dort arbeiten, wo sie gebraucht werden.
Dazu brauchen wir verstärkt europaweit einheitliche Standards bei den
Berufsabschlüssen, wir brauchen noch verbreitetere
Fremdsprachenkenntnisse und grenzüberschreitende Jobbörsen.“ Merkel
plädierte für einen Bildungspakt zwischen Bund, Länder und Kommunen
und eine stärkere Kooperation zwischen den Ebenen in der
Schulpolitik. „Die Menschen interessieren sich nicht für
Zuständigkeiten – sie wollen beste Bildung für ihre Kinder“, sagte
Merkel. Studienabbrecher sollten schneller in eine berufliche
Ausbildung wechseln können. Es gebe eine hohe Zahl junger Menschen,
die ihr Studium abbrechen und denen die Politik den Wechsel in die
Berufsausbildung erleichtern müsse, so die CDU-Chefin. „Dabei soll
ihnen das im Studium Gelernte angerechnet werden.“ Ihr Ziel sei es,
die Gewerkschaften wieder an den Tisch zu holen, um den
Ausbildungspakt weiterzuentwickeln, sagte die Kanzlerin.

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