Rheinische Post: Mieten kaum zu tragen

Die Mieten in Deutschland kennen seit einigen
Jahren nur noch eine Richtung: nach oben. Ein knappes Angebot trifft
im deutschen Wohnungsbaumarkt auf eine hohe Nachfrage durch die
zunehmende Single-Gesellschaft, aber auch durch vermögende Investoren
aus dem In- und Ausland. Hinzu kommt der Preisschub bei Energie. So
zehrt die Miete inklusive Energiekosten oft genug die Hälfte des
Einkommens eines Haushalts auf. Auf der Strecke bleiben oft
Niedrigverdiener und Familien mit geringem Einkommen. Dies ist eine
bedrohliche gesellschaftliche Entwicklung. Bezahlbarer Wohnraum ist
ein Kernelement der sozialen Marktwirtschaft. Die Bundesregierung
sollte sich in Abstimmung mit den Ländern, die für den sozialen
Wohnungsbau zuständig sind, diesem Thema ernsthaft widmen. Niemand
kann ein Interesse daran haben, dass Innenstadtviertel in Hamburg,
München oder Düsseldorf von vermögenden Wochenend-Besuchern in
Luxus-Lofts geprägt werden. Die Nachbarschaft muss vielschichtig
bleiben, sonst zerreißt eine Gesellschaft.

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