Die Sicherheitslage in Afghanistan ist nach
NATO-Angaben deutlich besser, als es einzelne Anschläge und
Zwischenfälle vermuten lassen. „Der Übergabeprozess funktioniert. Die
Taliban werden es nicht schaffen, je wieder ganze Gebiete zu
beherrschen“, sagte der ranghöchste deutsche NATO-Kommandeur,
Wolf-Dieter Langheld, der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen
Post“ (Dienstagsausgabe). „Wir werden in wenigen Wochen das
angestrebte Ziel von 352.000 afghanischen Sicherheitskräften erreicht
haben. Das sind fast 220.000 Mann mehr, als internationale Truppen je
in Afghanistan stationiert waren“, betonte Langheld. „Die Übergabe
der Sicherheitsverantwortung ist unumkehrbar und wird Schritt für
Schritt bis 2014 beendet werden.“ 2015 werde ein Ausbildungs- und
Beratungseinsatz der ISAF-Mission folgen. Das sei nicht risikofrei,
bestätigte der General. „Auch wenn es kein Kampfauftrag sein wird, so
sollte man Kampfhandlungen nie ausschließen und muss darauf
vorbereitet sein.“ Entscheidungen zur zukünftigen Truppenstärke in
Afghanistan erwarte er im Frühjahr 2013. Langheld ist seit 2010
Befehlshaber des Joint Force Commands der NATO, das den
Afghanistan-Einsatz des Bündnisses vom niederländischen Brunssum aus
führt. Der Viersterne-General wird am Mittwoch von
Verteidigungsminister Thomas de Maizière in Berlin mit einem Großen
Zapfenstreich verabschiedet.
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