Rheinische Post: Reeder fordern Bundeswehrsoldaten zum Schutz vor Piraten

Die deutschen Reeder fordern die
Bundesregierung auf, mehr zum Schutz ihrer Schiffe vor
Piratenangriffen zu unternehmen. „Wir brauchen dringend
Marinesoldaten und Bundespolizisten, die mit bewaffneten Teams auf
unsere Schiffe gehen“, sagte Ralf Nagel, Chef des Verbandes Deutscher
Reeder, der in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“
(Mittwochausgabe). Die Zahl der Überfälle habe sich weltweit seit dem
Jahr 2006 auf nahezu 450 verdoppelt, sagte das geschäftsführende
Präsidiumsmitglied des Verbandes. Vertreter des Reederverbandes
treffen am heutigen Mittwoch in Berlin mit dem maritimen Koordinator
der Bundesregierung, Hans-Joachim Otto (FDP), zusammen. Otto,
parlamentarischer Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium,
hatte im Februar einen Dialog mit Vertretern verschiedener Branchen
und Institutionen ins Leben gerufen. Konkrete Ergebnisse zeichnen
sich bisher jedoch nicht ab, die Unruhe in der Branche nimmt daher
zu. Der Einsatz von Marinesoldaten der Bundeswehr auf Schiffen sei
nach einem EU-Mandat rechtlich möglich, sagte Nagel. Auf Schiffen,
die unter deutscher Flagge fahren, müssten bewaffnete
Bundespolizisten eingesetzt werden. Hier seien die Reeder mit
Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) im Gespräch.

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