Rheinische Post: Schavan verzichtet im Streit um ihren Doktortitel auf Berufung

Die frühere Bildungsministerin Annette Schavan
(CDU) wird im Streit um ihren Doktortitel nicht in Berufung gehen.
Dies geht aus einer persönlichen Erklärung Schavans hervor, die der
in Düsseldorf erscheinenden „Rheinischen Post“ (Freitagausgabe)
vorliegt. „Nachdem ich einige Tage über das Urteil des
Verwaltungsgerichts in Düsseldorf nachdenken konnte, habe ich mich
entschieden, keine Berufung einzulegen und damit die juristische
Auseinandersetzung zu beenden“, schreibt Schavan. Ihre Position, dass
ihr zu Unrecht der Doktortitel entzogen wurde, behält sie bei. Sie
betont in der Erklärung, dass sie gegen den Entzug ihres Doktortitel
durch die Heinrich-Heine-Universität geklagt hatte, „weil ich den
Vorwurf der Täuschung zurückweise“. Schavan beruft sich auf
zahlreiche Wissenschaftler, die sich mit ihrer Dissertation
beschäftigt hätten und „zu gänzlich anderen Bewertungen der Vorwürfe“
gekommen seien. Schavan kritisierte erneut, dass bei der Überprüfung
ihrer Doktorarbeit nicht nach den Grundregeln der Wissenschaftsethik
gehandelt worden sei, die zur Überprüfung der unter anderem das
„Mehraugenprinzip, die Trennung von Begutachtung, Bewerten und
Entscheiden sowie die angemessene Berücksichtigung des
Entstehungskontextes“ vorsehe. Schavan betont: „Jetzt bereite ich
mich auch neue Aufgaben vor und freue mich darauf.“

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