Am Wochenende bleiben in Hunderten Kneipen und
Sportbars erstmals seit Jahren die Fernseher aus, wenn der
Bezahlkanal Sky die Spiele der Fußballbundesliga live überträgt. Die
Wirte haben ihre Verträge mit dem Sender aus Unterföhring gekündigt,
weil dieser die Gebühren für das Sportpaket deutlich erhöht hat. Die
Reaktion der Wirte ist verständlich. Sie wollen der Preistreiberei
des Medienkonzerns nicht länger ausgesetzt sein. Ohnehin steht das
Unternehmen bei Fußballfans wegen des viel zu komplizierten
Bezahlsystems in der Kritik und ist als Sender für Besserverdienende
verschrien. Der Unmut dürfte nun noch größer werden, weil die
Leidtragenden diejenigen Fans sind, die kein Geld haben, um ins
Stadion zu gehen, und stattdessen die Spiele in den Eckkneipen
verfolgen konnten. Will Sky nicht noch mehr Sympathie verspielen,
muss der Sender sein Bezahlkonzept überarbeiten und Modelle
entwickeln, die auf die Masse der Fans zugeschnitten sind. Ein erster
Schritt wäre es, zum alten Bezahlmodell für Kneipen zurückzukehren.
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