In den nächsten Wahlkämpfen werden sich nach
Ansicht von Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin nicht mehr CDU und
SPD als Hauptgegner gegenüberstehen sondern CDU und Grüne. Er habe
„mit Interesse zur Kenntnis genommen, dass Frau Merkel uns von Atom
bis Stuttgart 21 als ihren eigentlichen Gegner sieht“, sagte Trittin
der „Rheinischen Post“ (Mittwochausgabe). „Diese Herausforderung
nehmen wir gerne an“, fügte er hinzu. Es gebe in Deutschland derzeit
eine klare Alternative in der Energiepolitik. „Das eine Modell ist
von der CDU und steht für Atom, das andere ist von den Grünen und
steht für erneuerbare Energien“, sagte Trittin. Sollten die Grünen
bei künftigen Wahlen, etwa in Berlin oder Baden-Württemberg, mehr
Stimmen bekommen als die SPD, beantworte sich die Führungsfrage von
selbst. „Bis zur Wahl gibt es einen sportiven Wettbewerb, dann guckt
man, ob man eine Basis für eine gemeinsame Regierung hat, und dann
stellt der Stärkere den Regierungschef, so einfach ist das“, erklärte
Trittin. Eine SPD, die in Berlin unter den CDU-Politikern Diepgen und
Landowsky mitregiert habe, könne keine ernsthaften Probleme haben,
unter Grünen-Politikern wie Ramona Popp und Volker Ratzmann mit zu
regieren.
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