Rheinische Post: Unseriös, Frau Steffens = Von Detlev Hüwel

Die Menschen werden zum Glück immer älter.
Leider werden Ältere oftmals auch pflegebedürftig. Sie so lange wie
möglich in ihrer häuslichen Umgebung zu betreuen, ist ein richtiger
Ansatz. Auch der mahnende Appell von NRW-Gesundheitsministerin
Barbara Steffens, dass die pflegenden Angehörigen oftmals bis an die
Grenze ihrer Kräfte belastet sind und daher dringend Unterstützung
benötigen, ist uneingeschränkt zutreffend. Was aber macht die
Grünen-Ministerin mit diesem Befund? Sie nimmt die Kommunen in die
Pflicht, als hätten diese nicht schon Aufgaben genug. Sie sollen
dafür sorgen, dass in den „Quartieren“ Entlastung für pflegende
Angehörige organisiert wird. Die Städte sollen das finanzieren, weil
sich diese Prävention in Zukunft auszahle. Doch das ist wieder so
eine Rechnung mit Unbekannten, wie man sie von Rot-Grün schon kennt.
Wenn das Land stur bleibt, müssen die Kommunen klagen. In NRW gilt
schließlich die Konnexität: Sobald das Land Aufgaben beschließt und
vergibt, muss es auch das Geld dafür bereitstellen. Alles andere ist
unseriös.

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