Kommentar von Matthias Beermann
Man mag diese buchhalterische Bilanz zynisch finden angesichts von
Tod und Zerstörung, die der vermaledeite Irak-Krieg vor zehn Jahren
über das Land brachte. Aber man muss den Amerikanern zugutehalten,
dass sie wenigstens versuchen, ihre Fehler gründlich aufzuarbeiten.
Es geht diesmal nicht um politische oder militärische Entscheidungen,
es geht ums Geld. Genauer gesagt: um verschwendetes
Steuerzahler-Geld. Man hat hierzulande gerne die merkantilen Motive
des Feldzugs gegen Saddam Hussein betont. Nach dem Motto: Denen ging
es doch nur ums Öl! Dass die USA nach dem Ende der Kämpfe auch
Milliarden in den Wiederaufbau des Irak investiert haben, wurde gerne
übersehen. Ein neuer Staat sollte errichtet werden, auf den Trümmern
der Saddam-Diktatur. Allein, gut gemeint ist nicht unbedingt gut
gemacht. Horrende Summen verschwanden in den Taschen windiger
Profiteure oder wurden für sinnlose Infrastrukturprojekte verfeuert.
Am Ende bleibt den Amerikanern die Erkenntnis, dass es leichter ist,
einen Krieg zu gewinnen, als danach Frieden zu schaffen.
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