Zu guter Letzt haben es die Vernünftigen unter
den Republikanern begriffen: Eine Partei, die sich gern auf ihre
Wirtschaftskompetenz beruft, verliert ihre Glaubwürdigkeit, wenn sie
alle paar Monate die Zahlungsfähigkeit der USA aufs Spiel setzt.
Amerikanischen Unternehmergeist predigen und zugleich den
Staatsbankrott riskieren, beides geht nicht zusammen. Also hat die
Business-Fraktion der Konservativen beschlossen, die Wanderung am
Rande des Abgrunds vorläufig abzublasen. Die Schuldengrenze wird
angehoben. Neu ist, dass die Spitze der Republikaner kein Sakrileg
mehr darin sieht, ausnahmsweise auch einmal mit den Demokraten zu
stimmen. Vielleicht bedeutet es das Ende der Totalopposition, mit der
die Konservativen bisher auf Obamas Einzug ins Weiße Haus reagiert
haben. Es gab Zeiten, da wurde schon aus Prinzip alles abgelehnt, was
der Präsident ansteuerte, egal worum es ging. Nun weicht das
ideologische Fieber womöglich doch noch jener sachorientierten
Kooperation, wie sie die verzweifelten Wähler der Mitte seit langem
fordern. Es wäre an der Zeit.
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