Man mag darüber klagen, dass wieder der
Steuerzahler das Portemonnaie für die WestLB aufmachen muss; darüber,
dass auf Dauer viele Mitarbeiter der Bank ihren Job verlieren werden,
dass die Zerlegung der Landesbank mit all ihren Folgen ein neuer
Schlag für den Finanzplatz Düsseldorf ist. Aber es hätte, so grotesk
das anmutet, schlimmer kommen können. Es gab die Wahl zwischen Pest
und Cholera – zwischen der Abwicklung der Bank mit zweistelligen
Milliardenkosten und der deutlich billigeren Aufspaltung wie jetzt
geplant. Das ist allerdings auch der einzige positive Aspekt, der
bleibt. Gerade die Entscheidung zwischen Kahlschlag und Untergang
offenbart das Ausmaß des Desasters. Über Jahrzehnte hinweg haben die
Verantwortlichen keinen Weg gefunden, der Bank ein taugliches
Geschäftsmodell zu verpassen, und dafür lieber wie die Kesselflicker
mit den Brüsseler Bürokraten gestritten. Dafür bekommen die
Eigentümer jetzt die Quittung. Man tut sich leicht, das Land NRW
neben der Belegschaft als größten Verlierer zu sehen, weil an ihm die
Abwicklung der Personallasten hängt. Hinter den Sparkassen stehen die
Kommunen und hinter denen auch der Steuerzahler. Und dem ist es am
Ende egal, ob er im Namen des Bundes, des Landes oder seiner eigenen
Gemeinde in die Bresche springt.
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