Das Leben in Nordrhein-Westfalen pulsiert – in
jeder Beziehung. Die Schattenseite dieser Vitalität lässt sich jeden
Morgen betrachten, wenn Menschen auf überfüllten Straßen oder in
überfüllten Zügen in die Zentren streben, um dort zu arbeiten oder zu
lernen. Meist ist es ein sehr langsamer Strom. Ein Strom, der
beständig ansteigt, wie die jüngsten Zahlen des Statistischen
Landesamtes zeigen. Und ganz so, als ob das Leben ein großer träger
Fluss wäre, halten die Verkehrswege mit dieser Entwicklung nicht
Schritt. Die „Schlagader des Niederrheins“, die A 57, ist zwischen
dem Moerser und dem Meerbuscher Kreuz ein einziges Nadelöhr, zwischen
Köln und Duisburg fehlen die nötigen Gleise, um Regionalzüge im
notwendigen Takt fahren zu lassen – für den Rhein-Ruhr-Express stehen
vielleicht erst in den 2030er Jahre die Signale auf Grün.
Nordrhein-Westfalen hat sich in der Vergangenheit zu lange
zurückgehalten, als es um die Verteilung der (Bundes-)Mittel für die
Verkehrsinfrastruktur ging. Das Land nimmt deutlich weniger ein als
ihm nach seiner Einwohnerzahl und dem sonst üblichen
Verteilerschlüssel zustünde. Damit muss Schluss sein, denn auch die
Geduld der Pendler ist endlich.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621