Risiken beim Trainieren durch fehlende Kompetenzen


 
In einem ausführlichen Artikel analysierte die Tageszeitung „Die Welt“ die gefährliche Planlosigkeit in deutschen Fitness-Studios. Das betreffe nicht nur ein Viertel bis zu einem Drittel der Trainierenden in Fitness-Studios, sondern auch zum Teil die Trainer, deren Trainerausbildung nicht mehr zeitgemäß sei.
Knapp 9,5 Millionen Deutsche sind Mitglied in einem Fitness-Studio, etwa als 8.300 Anlagen gibt es derzeit hierzulande. Das Gesundheitsbewusstsein der Bevölkerung steigt stetig, zudem wird Fitness als Lifestyle-Produkt wahrgenommen, heißt es in der aktuellen Deloitte-Studie, den Eckdaten der deutschen Fitness-Wirtschaft 2016, die jährlich den Fitnessmarkt analysiert.

Auch der Gesetzgeber, dem eine gesunde Bevölkerung schon deshalb wichtig ist, da er die Kosten für die Gesundheitsversorgung in einem finanzierbaren Rahmen halten will, setzt auf Fitness – im neuen Präventionsgesetz von 2015 werden erstmals auch kommerzielle Fitness-Anbieter berücksichtigt; auch einige Krankenkassen unterstützen ihre Mitglieder in Sachen Fitness durch Prämien oder Kooperationen. Blickt man hinter die Zahlen, macht sich aber schnell Ernüchterung breit. Denn so sehr Mediziner und Gesundheitspolitiker es begrüßen, dass überhaupt Sport getrieben wird, so sehr sind sie gleichzeitig besorgt, dass durch falsches Training oder falsche Trainingsanleitung der Umkehreffekt von Gesundheitsförderung eintritt.

In kaum einer anderen Sportart sind Ahnungslosigkeit und Selbstüberschätzung so weit verbreitet und gehen eine so gefährliche Verbindung ein wie beim Fitness. Oft werden die Kunden nach einer einmaligen Einweisung allein gelassen und trainieren auf eigene Faust weiter, bis es zu dauerhaften Schäden kommt – auch, weil sie zu sehr von sich selbst überzeugt sind und Nachfragen beim Trainer scheuen. Beispiele für fehlerhaftes Trainieren sei, laut Experten, das die neuen unerfahrenen Mitglieder zu schnell große Erfolge erreichen wollen, z. B. was das Muskelwachstum angeht. Die Hantelstange wird dann so oft über den Kopf gehoben, bis man platt und zufrieden ist. Wenn die Übung falsch ausgeführt wurde, oder ruckartig und mit viel zu hohem Gewicht, dann kümmert das zunächst nicht. Sportmediziner gehen davon aus, dass ein Viertel bis ein Drittel der Mitglieder, potenziell gesundheitsschädigend trainiert.
Rund jeder dritte Bodybuilder oder Kraftsportler hat beispielsweise Schulterprobleme, kaum einer kann seine Arme seitlich über 90 Grad heben. Von den Verletzungen, die im Training entstehen, entfallen rund 30 Prozent auf die Schulter, 14 Prozent auf die Arme, 12 Prozent auf die Knie und rund elf Prozent auf dem Rücken. Und die Verletzungen wiederum resultieren knapp zur Hälfte aus fehlender Aufwärmung – und zu mehr als einem Drittel aus Selbstüberschätzung.

Gerade in den modernen Fitness-Maschinen trainiert man meist gezielt nur eine Muskelgruppe und erzielt rasch den gewünschten Erfolg, fast immer „mehr Muskeln“, zum Beispiel einen dickeren Bizeps. Das verleitet dazu, das Gewicht beim Training rasch zu erhöhen. Sehnen, Bänder und Gelenke aber brauchen wesentlich länger als Muskeln, um sich an die steigende Belastung anzupassen und werden gnadenlos überfordert.

Experten sehen aus seiner eigenen Erfahrung als Trainer zwei große Gruppen, die besonders gefährdet sind: Junge Männer bis etwa Mitte 20 und hochmotivierte Wiedereinsteiger zwischen Mitte 40 und Mitte 50. Mehr als 80 Prozent der deutschen bringen zum Beispiel ihr Auto brav zu jeder Inspektion. Aber zur Vorsorgeuntersuchungen des Körpers gingen gerade mal 16 Prozent. Dabei lege schon der gesunde Menschenverstand nahe, dass man vor dem Training erst einmal die Ausgangssituation des Bewegungsapparates und des Herz-Kreislauf-Systems kennen müsse und klare Ziele festlegen sollte, um überhaupt gezielt trainieren zu können.

Trainerausbildung oft veraltet
All das sollte eigentlich ein Trainer im Fitness-Studio wissen und seinen Mitgliedern vermitteln, wenn die sich schon nicht selbst die notwendigen Kenntnisse aneignen. Doch zu viele Trainerausbildungen befänden sich meist noch auf Stand der 80er Jahre, als die Fitnesswelle aufkam, der Wissensstand ist häufig auf dem Niveau stehengeblieben.

Dabei gibt es für Trainierende als auch für Trainer die bereits in der Fitnessbranche arbeiten die Möglichkeit, seine Kompetenzen zu erweitern und so den eben beschriebenen Gefahren vorzubeugen. Die BSA-Akademie bietet über 60 staatlich geprüfte und zugelassene nebenberufliche Qualifikationen an, die Trainierende für ihr eigenes Training nutzen können. Das Lehrgangssystem ist nebenberuflich aufgebaut, besteht aus Fernlernen mit kompakten Präsenzphasen an einem der über 20 bundesweiten Lehrgangszentren. Mit der Basisqualifikation „Fitnesstrainer-B-Lizenz“ werden die Teilnehmer bereits dazu qualifiziert entweder ihr Training zu verbessern, sich selbst Trainingspläne zu schreiben und effektiv und dennoch gesundheitsbewusst zu trainieren. Sie können die Qualifikation aber auch nutzen, um selbst als Trainer zu arbeiten und Kunden zu betreuen. Für Trainer, die ihre fachlichen Kompetenzen erweitern oder auf den neuesten Stand bringen wollen, empfehlen sich Aufbauqualifikationen. Teilnehmer der Weiterbildung zum „Leistungssport Body-Trainer“ beispielsweise trainieren leistungsorientierten Athleten, deren Ziele in der Optimierung der Muskelmasse sowie in der Minimierung des Körperfettanteils liegen. In diesem Kontext erstellen sie periodisierte Krafttrainingspläne und geben zielgerichtete Empfehlungen zur Ernährung. Das Lehrgangssystem ist modular angelegt, von Basisqualifikationen über Aufbauqualifikationen bis hin zum Abschluss auf Meister-Niveau, wie dem Fitnessfachwirt.

Weitere Informationen: www.bsa-akademie.de