Von Christian Altmeier
Der Weg zur Bildungsrepublik ist weit. Doch immerhin geht
Deutschland inzwischen erkennbar in die richtige Richtung. Die Quote
der Studienanfänger ist in den vergangenen fünf Jahren von 35 auf 40
Prozent gestiegen. Zudem bleibt abzuwarten, ob die Einführung der
klarer strukturierten Bachelor- und Master-Studiengänge dazu
beiträgt, die Zahl der Studienabbrecher zu verringern. Und auch der
Wert der dualen Berufsausbildung hierzulande wird im internationalen
Vergleich nun erstmals anerkannt. Ein gravierender Mangel indes ist,
dass die Bildungsausgaben in Deutschland noch immer weit unter
OECD-Durchschnitt liegen – und sogar rückläufig sind. Die Erkenntnis,
dass Geld für die Bildung eine Investition in die Zukunft ist, muss
sich endlich auch im Haushalt niederschlagen. So moniert die OECD zu
Recht, dass die Entscheidung für ein Studium nicht vom Geldbeutel der
Eltern abhängen darf. Auch die übrigen Kritikpunkte sind altbekannt.
Das deutsche Bildungssystem muss durchlässiger werden. Das gilt auch
für Jugendliche mit Berufsausbildung, die bislang so gut wie nie den
Weg an die Uni finden. Und das Potenzial hochqualifizierter Frauen
könnte durch einen Ausbau der Kinderbetreuung besser genutzt werden.
Die Politik weiß also, wo es langgeht. Sie muss den Weg nur endlich
beschreiten.
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