RNZ: Einladend – Kommentar zum Fachkräftemangel

Von Christian Altmeier

Schon seit Jahren warnen Studien davor, dass der deutschen
Wirtschaft in den kommenden Jahren Hunderttausende gut ausgebildete
Fachkräfte fehlen werden. Dieser Bedarf wird sich trotz der derzeit
3,2 Millionen Arbeitslosen hierzulande ohne weitere Zuwanderung nicht
decken lassen. Zwar bleiben die Wirtschaft und die Bundesgentur für
Arbeit auch weiterhin in der Pflicht, Arbeitslose besser zu
qualifizieren. Doch lässt sich aus einem ungelernten Hilfsarbeiter –
unter denen die Arbeitslosigkeit prozentual am höchsten ist – eben
nicht ohne weiteres ein Ingenieur, Naturwissenschaftler oder
Informatiker machen. Der weltweite Kampf um diese Experten ist hart –
weshalb der Vorschlag von Wirtschaftsminister Rainer Brüderle,
Gastarbeitern ein Begrüßungsgeld zu zahlen, bestenfalls unter die
Rubrik Sommerloch-Beitrag fällt. Auf diese Idee sind die Unternehmen,
die mit zahllosen Vergünstigungen um Fachkräfte werben, längst selbst
gekommen. Was von der Politik erwartet wird, ist vielmehr, die
Einwanderungsregeln so zu gestalten, dass sie auf qualifizierte
Arbeitnehmer einladend statt abschreckend wirken. Die Bluecard der EU
ab dem kommenden Jahr ist dazu ein erster Schritt – der aber von
weiteren Maßnahmen, wie einer Arbeitserlaubnis auch für die
Ehepartner, flankiert werden muss.

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