RNZ: In Begleitung – Kommentar zum Führerschein ab 17

Von Christian Altmeier

Von sinnvollen Regelungen in anderen Staaten lernen: im Fall des
begleiteten Fahrens ab 17 wurde dies erfolgreich praktiziert. Zwar
brauchte es insgesamt zehn Jahre Zeit und eine Testphase in allen
Bundesländern, bis die Regelung nun Gesetz wird. Doch sind heute
selbst Skeptiker von den Vorzügen überzeugt. Die Fahranfänger können
an der Seite eines alten Hasen Fahrpraxis sammeln und selbstsicherer
hinter dem Steuer werden. Fehler, die wohl jedem Anfänger
unterlaufen, haben unter Aufsicht meist weniger schwere Konsequenzen.
Und die Führerscheinneulinge machen diese Fehler dann nicht mehr,
wenn sie alleine im Auto sitzen. Dies schlägt sich auch in der
Statistik nieder. Junge Fahrer, die in Begleitung hinter dem Steuer
sitzen, bauen rund ein Fünftel weniger Unfälle als ihre
Altersgenossen. Die Mobilität junger Menschen kann so vergrößert
werden, ohne sie einem erhöhten Risiko auszusetzen. Dies
unterscheidet das begleitete Fahren ab 17 vom Mopedführerschein ab
15. Denn hier passiert genau das Gegenteil: Jugendliche werden ohne
die nötige Reife und Erfahrung auf ein motorisiertes Fahrzeug
gelassen. Verkehrsminister Ramsauer tut daher gut daran, auch in
diesem Fall von den Erfahrungen anderer Staaten zu lernen – und die
Finger davon zu lassen.

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