Von Christian Altmeier
Schaut man auf die Konkurrenz, stellt man rasch fest, dass die
Krise des Autobauers Opel nicht unabwendbar gewesen wäre. Natürlich
haben es Hersteller, die ihren Umsatz vorwiegend mit Modellen der
Kompakt- und Mittelklasse machen, derzeit besonders schwer. Und
sicherlich ist die Schuldenkrise, die die wichtigen Absatzmärkte in
Südeuropa hart getroffen hat, mitschuldig an der Situation. Doch ist
ein großer Teil der Probleme der GM-Tochter Opel von den
Konzernherren in Detroit hausgemacht. Eine über viele Jahre verfehlte
Modellpolitik und Probleme bei der Qualität haben Käufer vergrault.
Und die rigide Beschränkung auf den gesättigten europäischen Markt
hält Opel aus Asien und Nordamerika fern – wo Konkurrent VW derzeit
noch satte Gewinne einfährt. Das hat inzwischen offenbar auch die
Politik erkannt, die zwar ihr Bedauern äußert – sich aber mit
Hilfsangeboten diesmal zurückhält. Es bleibt zu hoffen, dass dies
auch im beginnenden Bundestagswahlkampf so bleibt. So verlockend die
Pose des Job-Retters auch sein mag: Langfristig kann Opel nur die
richtige Konzernstrategie wieder auf die Beine helfen. Und die bleibt
General Motors bislang schuldig.
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